»Nadogradnje« ist eine dokumentarfotografische Arbeit zur urbanen Selbstregulierung in postjugoslawischen Großstädten und zeigt informelle Dachaufbauten als Resultat dieser Prozesse.
Diese informellen Dachaufbauten zeigen Strategien für eine Resilienz des Wohnungsbaus auf. Es sind zumeist niederschwellige Low-Tech-Verfahren jenseits staatlich reglementierter Planung, die jedoch ein Bewusstsein für sich im Laufe der Lebensdauer eines Gebäudes ändernde Bedingungen und Anforderungen in sich tragen und dafür nachhaltige Lösungen suchen.
Die Aufbauten sind dabei schon historisch im architektonischen Gedächtnis der Region verankert und bieten daher eine besonders eindrückliche und spannende, weil immanente Reaktion auf die rasante urbane Entwicklung der Region während ihrer Transformation von sozialistischen Plan- zu neoliberalen Marktwirtschaften. Sie zeigen so, wie im Bereich des Wohnens Einflüsse von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu neuen Formen architektonischer Ordnung führen.
Das Fachbuch »Nadogradnje – Urban Self-Regulation in Post-Yugoslav Cities« mit Beiträgen von Martin Düchs, Monika Grubbauer, Hanna Hilbrandt, Vladimir Kulic, Sven Quadflieg und Dubravka Sekulic ist hier erhältlich.